ASCIS Side StudiesNEUROWAVE STUDIE (neu!)NeuroWAVE: Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) bei akuten traumatologischen kompletten (AIS A) und inkompletten Querschnittsläsionen (AIS B-D). => Effekte auf die motorische und sensorische Funktion innerhalb von sechs Monaten nach Verletzung HintergrundBei der akut traumatischen Rückenmarksverletzung (SCI) unterscheidet man zwischen der primären mechanischen Schädigung und den sekundären Verletzungen: zu den Primärverletzungen zählen Kontusion mit Hohlraumbildung, massive Kompression oder Durchtrennung des Rückenmarks. Diese Verletzungen rufen wiederum eine Kaskade biochemischer und pathologischer Veränderungen hervor, die dann als "sekundäre Verletzungen" bezeichnet werden und Minuten bis Wochen nach dem anfänglichen Trauma auftreten und eine weitere neurologische Verschlechterung verursacht. Diese sekundäre Kaskade beinhaltet Gefäßveränderungen, Entzündungsreaktionen, Neurotoxizität, Apoptose und sowie Glia-Narben und beeinträchtigt die neurologische Veränderungen nach einer traumatischen Rückenmarksverletzung weiter. Ödeme, Ischämie und Verlust der Autoregulation breiten sich von der anfänglichen Läsion entlang des Rückenmarks bis zu 72 Stunden nach dem Trauma bidirektional aus. Niederenergetische Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) allgemeinStoßwellen sind akustische Druckwellen, welche einen mechanischen Stimulus im Gewebe bzw. in den Zellen bewirken. Dies führt zu einer verbesserten lokalen Durchblutung durch die Neubildung von Gefäßen, modulierende Effekte auf Entzündungen, sowie eine Freisetzung von Wachstumsfaktoren. [1, 2, 3] Eine präklinische Studie mit der defokussierten ESWT zeigt, dass es zu einer verbesserten axonalen Regeneration durch die ESWT kommt. [4]. Yamaya et al. zeigten in einer Studie, dass die niederenergetische ESWT zu einer Reduktion der neuronalen Abbauprozesse nach einem Rückenmarkstrauma führt und damit zu einer verbesserten Funktion des Bewegungsapparates, ohne Schädigung von neuronalem Gewebe. Es wurde daher postuliert, dass der neuroprotektive Effekt der ESWT die sekundäre Verletzung nach einem Rückenmarkstrauma reduzieren kann [3]. Ziel der NEUROWVE Studie: Primäres Ziel der Studie ist es, ob es möglich ist, durch die Applikation einer einmaligen extrakorporalen Stoßwellentherapie bei PatientInnen nach spinalem Trauma (AIS A-D), eine größere motorische und sensible Verbesserung im Vergleich zur Kontrollgruppe zu erzielen. Folgende Paramenter werden ermittelt: Messung von Veränderungen der Spastizität, der Gehfähigkeit, der urologischen Funktion, der Lebensqualität, Schmerzen und Selbstständigkeit im Alltag.
AUFBAU der STUDIE*Wer? PatientInnen mit einer akuten traumatischen Verletzung des Rückenmarks mit kompletter (AIS-A) oder inkompletter (AIS-B-D) Querschnittsymptomatik • Aufnahme im Krankenhaus innerhalb 24 Stunden nach Verletzung (bei Aufnahme wach, ansprechbar und orientiert) • Alter ab dem 18. Lebensjahr • Schriftliche Einverständnis zur Teilnahme an der Studie • Teilnahme am ASCIS-Register (Austrian Spinal Cord Injury Study) *…vereinfachte Darstellung: die gesamte Studie kann hier nachgelesen werden Womit? Elektrohydraulische extrakorporale Stosswelle, OrthoGold 100, MTS Medical UG, Konstanz, Deutschland Wie und Wo? • Design der klinischen Prüfung: Prospektiv, multizentrisch, randomisiert, doppel-blind, placebo-kontrollierte Medizinproduktestudie • Anzahl der Prüfzentren: 14 Zentren (AUT), 1 Zentrum (GER) plus 3 Reha-Zentren • Dauer der klinischen Prüfung / Zeitplan: Geplante Rekrutierungszeit: 3 Jahre (Sept 2020 bis Ende 2023). Geplanter Beginn FPFV: Sept. 2020. Geplantes Ende LPLV: Ende 2023. Patientenbezogene Behandlungsdauer: 1 Tag aktive Phase, 6 Monate Follow-up Untersuchungen
Weiterführende Literatur5) Link zur Studie: NEUROwave - Extracorporeal Shock Wave Therapy (ESWT) in Acute Traumatic Complete (AIS A) and Incomplete (AIS B-D) Cross-sectional Lesions on Motor and Sensory Function Within Six Months After Injury - Full Text View - ClinicalTrials.gov
ASCIS - BM (Biomarker) StudieStudientitel: Multizentrische, hypothesengenerierende Studie zur Biomarker Analyse nach Wirbelfraktur mit und ohne begleitende RückenmarksverletzungIm Rahmen der Studie werden Patienten mit Verletzungen des Rückenmarks und Patienten mit Wirbelfrakturen ohne neurologische Ausfälle erfasst, Biomarker im Blut charakterisiert und der Langzeittherapieverlauf über einen Zeitraum von drei Jahren evaluiert. Durch die Charakterisierung und Analyse der Biomarker soll Rückschluss auf das Therapieansprechen und den Erkrankungsverlauf gezeigt werden. Durch die Identifizierung von neuen Zielstrukturen sollen neue Wege in der Entwicklung von Therapien und in der Diagnostik gesetzt werden. Ziel der StudieZiel dieser Studie ist es eine bessere prognostische und diagnostische Aussage über den Krankheitsverlauf tätigen zu können und neue therapeutische und diagnostische Methoden für Patienten mit Rückenmarksverletzungen zu entwickeln.
Ein- und AusschlusskriterienPublikation
ASCIS - DK (Dekompression) StudieStudientitel: Multizentrische retrospektive Studie bei zervikaler Querschnittssymptomatik und chirurgischer DekompressionPatienten mit einer traumatischen zervikalen Querschnittssymptomatik stellen eine Indikation zur chirurgischen Dekompression und Stabilisierung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt dar. Im Rahmen einer Studie die von Fehlings et al. 2012 publiziert wurde, konnte gezeigt werden, dass Patienten welche innerhalb von 24 Stunden dekomprimiert wurden, ein deutlich besseres neurologisches Outcome aufwiesen als jene Patienten welche erst nach 24 Stunden eine chirurgische Dekompression durchliefen. Fehlings et al. unterschied hierbei 2 Gruppen, eine Gruppe der frühen Dekompression (innerhalb von 24 Stunden) sowie eine Gruppe der späten Dekompression (nach 24 Stunden. Aufgrund der Dichte des österreichischen Notarztsystems können sehr kurze Trauma Schockraum- bzw. Trauma Op-Zeiten erreicht werden. Ziel der StudieZiel ist jenen Dekompressionszeitpunkt zu evaluieren, welcher den größten Vorteil hinsichtlich neurologischen Outcome für den Patienten bietet. Im Rahmen der Studie werden sämtliche Patientendaten welche in den letzten 10 Jahren an der Abteilung mit einem traumatischen zervikalen Querschnitt operativ versorgt wurden erhoben. Detaillierte Angaben finden Sie im Studienprotokoll unter Downloads. Literatur:
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